Seerosen auf einem Altwasser der Narew

Nordost-Polen
im Frühling 2018 und 2019

16. Mai bis 10. Juni 2018
13. April bis 5. Mai 2019

Das Tal der oberen Narew
und die benachbarten Dörfer der Landschaft der offenen Fensterläden (Land of open shutters)
in Podlachien (Podlaskie)




Blick auf das weite Narewtal mit mehreren Flußarmen. (Brücke bei Stabla)
Es sieht noch recht winterlich aus an diesem Morgen des 17. April 2019.


Die Region, die ich auf den früheren Fotofahrten im Herbst 2016 und im Winter2017 und jetzt wieder im Frühling 2018 und 2019 besuchte, ist nicht so bekannt wie die benachbarten Nationalparks. Die Narew kommt aus Weißrussland und fließt zunächst am Nordrand des Białowieża Nationalparks entlang. Dieser Nationalpark ist wegen seiner Wölfe und Wiesente bekannt.

Der Oberlauf der Narew endet in dem kleinen "Narew Nationalpark". Einige Kilometer flußabwärts kommt dann der "Biebrza Nationalpark", ein berümter Rastplatz für Tausende von Wasservögeln.

Das obere Narew Tal ist Teil des europaweiten "Natura 2000" Schutzprogrammes.

Die Dörfer Trześcianka, Soce und Puchły sind die bekantesten aus einer Gruppe ähnlicher Dörfer am nördlichen Flußufer. Um touristisch besser wahrgenommen zu werden, haben sie sich den Namen "The Land of Open Shutters" gegeben.










Der Fluss Narew

Auf den ruhigen Abschnitten und in den Altarmen des Flusses breiten sich verschiedene Schwimmpflanzen aus, die Lebensraum für viele seltene Tiere sind.


















Narew bei Strękowa Góra
(am südlichen Ende des Biebrza National Parks)
18. Mai 2018


Schilf besiedelt große Flächen entlang des Flusses und in anderen feuchten Zonen im Tal.











In den Bereichen des Tales, die regelmäßig überflutet werden gibt es verschiedene Pflanzengesellschaften: Schilf, Seggen-Moore, Weidengebüsch und Wiesen.







Tal der Narew river bei der Stabla-Brücke.
25. Mai 2018



Die Weißflügelseeschwalbe lebt in Altwasserarmen die mit Schwimmpflanzen bedeckt sind.













Der Karmingimpel ist ein auffallender Vogel überall im Tal.











Der Schifrhorsänger ist ein sehr ausdauerner Sänger und sein Lied ist sehr melodisch.












Im Sommer tanzen zahlreiche Libellen über dem Wasser.























Frösche müssen hier sehr vorsichtig sein. ...












...Störche die jetzt viele Schnäbel stopfen müssen sind überall auf der Jagd











Abendstimmung an einem großen Altwasser-See











Auf den ruhigen tieferen Gewässern blühen Seerosen in großer Zahl.





































Die Landschaft des oberen Narewtales ist zu großen Teilen naturbelassen. In anderen Teilen wird sie durch traditionelle extensive Landwirschaft geformt.






















Wiesenland-schaften

Bieber haben einen Graben mit einem Dam verschlossen. ...






... So sind die bachaufwärts gelegenen Weiden großflächig überschwemmt. Das ist ein idealer Standort für Sumpfdotterblumen.

15. April 2019




 



 




Schwertlilien bilden große Bestände in den nassen Regionen des Tales.








17. Mai 2018









Am linken Bildrand ist eine Wiese zu sehen, die auf der trockeneren Talböschung wächst.
Auf dem nassen Boden des Tales (Mitte und rechts) wachsen sehr unterschiedliche Pflanzengesellschaften.

4. Juni 2018



Ein Graben durchzieht die Feuchtwiesen.

16. Mai 2018














In einem Seitental gibt es eine sehr große Wiese, auf der der Wiesenknöterich die auffallendste Art ist.
(Bistorta officinalis)













Wiesenknöterich
(Bistorta officinalis)




Fruchtkörper einer Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)






Breitblättriges Knabenkraut
(Dactylorhiza majalis)






Margeritenwiese








Brauner Feuerfalter
(Lycaena tityrus)








Eichblatt-Radpinne
(Aculepeira ceropegia)










Ein großer Bestand der Kuckuck-Lichtnelke in einer dorfnahen Wiese


Eine Feuchtwiese mit Wollgras, Kuckuck-Lichtnelke und Hahnenfuß








Im Tal der Narew erheben sich flache Sandhügel wenige Zentimeter über die Überflutungsgrenze.
Sie fallen durch ihren völlig andersartigen Bewuchs auf, Trockenrasen mit den typischen Arten
Sauerampfer (Rumex acetosa) und Bunte Kronwicke (Securigera varia).



25. Mai 2018
Ein erstes Gewitter braut sich über dem Narew-Tal zusammen.









25. Mai 2018


Regenbogen über einem Feld mit Störchen









Im Tal hat sich auf der Pferdekoppel Frühnebel gebildet.







Ende Mai ist das Gras sehr hoch gewachsen. Wiesenblumen sind jetzt kaum noch zu sehen. Sie haben ihren Lebenszyklus abgeschlossen.








Ende Mai beginnt die Heuernte, ein Fest für die Störche.






Kleine Sträßchen führen durch wunderschöne offene Landschaften






Große Weiden säumen manche der Wege.

 






Und viele solitäre Eichen ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.


 




 






Wald







Der kleine Fluss Narew zieht am Nordrand des großen Białowieża Waldes entlang.

In diesem Wald gibt es einige kleine Moore.()
Sonst ist der Waldboden meist trocken und im Frühjahr mit einem Meer von Buschwindröschen bedeckt.









Viele der Fichten sind hier durch Borkenkäfer gefällt worden.







Leberblümchen








Sauerklee besiedelt einen umgestürzten Eichenstamm.











Das Wollgras ist in einem etwas feuchteren Birken-Kiefern-Wald nicht zu übersehen.







In anderen Waldgebieten sind die Maiglöckchen sehr zahlreich.





 







Die Dörfer





Eines der schönsten Holzhäuser von Soce steht an der östlichen Einfahrt zum Dorf.()





Schon im Herbst und im Winter waren die Häuser und die Straßenansichten der Dörfer sehr eindrucksvoll.

Im frischen Grün des Frühlings und mit der Blütenpracht der Obstbäume bot die Holzarchitektur und die traditionelle Dorfstruktur einen märchenhaften Anblick.








 



 



 



 





Dieses besonders schön verzierte und gut erhaltene Holzhaus steht in dem Dorf Trywieża.

 




 





Dieser riesige Kachelofen steht in der Küche eines Holzhauses. Er ist zugleich Herd, Backofen und Heizungszentrale für das Haus. Ähnliche Kachelöfen fand ich in den meisten Häusern und überall werden sie noch genutzt.








Ich wünschte mir, einmal das Backen in so einem Ofen beobachten und fotografieren zu dürfen. Bei diesem roten Ofen durfte ich das. Gerne würde ich Ihnen auch die Bäckerin vorstellen, aber ich habe fast allen Menschen, die ich dort fotografiert habe versichert, dass ihre Bilder nicht im Internet erscheinen.

Die Backluke ist geöffnet, die Kastenformen mit dem Teig stehen bereit. Und ein Bündel Kiefernholz mit Nadeln wird gleich ein schönes Aroma verbreiten.









Das Feuer ist angezündet und brennt dann ungefähr 45 Minuten.
Danach wird Glut und Asche ein wenig zur Seite geschoben und die Backformen werden zwischen die Glut gestellt. Und natürlich wird die Tür wieder geschlossen.












Nach einer weiteren knappen Stunde werden die Sauerteigbrote herausgenommen. Das Ergebnis ist perfekt - Ich durfte es probieren.
Es sieht ganz leicht aus, aber es gibt keine Temperaturregulierung. Alles wird aus Erfahrung und mit Gefühl gemacht - traditionell eben!








Überall gibt es Storchennester in den Dörfern. Meist sind die Nestunterlagen auf Strommasten montiert. Dieses Storchenpaar begrüßt einen an der östlichen Einfahrt zum Dorf Ciełuszki.



 




 


In einem Teil von Soce ist die Dorfstraße noch mit Kopfsteinpflaster belegt. Auf beiden Seiten der Pflasterung gibt es einen breiten Grasstreifen, bevor Zäune dieGrundstücke begrenzen. Traditionell steht das Wohnhaus dicht hinter dem Zaun .


 





 


So eine idyllische Dorfstraße gibt es nur noch sehr selten. Ich kann gut verstehen, dass sich die Anwohner eine glattere Straße wünschen, von der das Regenwasser abgeleitet wird.







Ein Ziehbrunnen steht eigentlich in jedem Garten.







Diese Brunnen werden meist zum Tränken der Tiere benutzt.











In vielen der Gärten laufen Hühner frei herum.



 




 




  


In solchen abwechslungsreichen Bauerndörfern finden Feldspatzen gute Brutmöglichkeiten.


 





  


Auf manchen Höfen werden Pferde gezüchtet.



 





  




Am Südeingang von Ciełuszki steht eine mächtige Linde..
Es ist großes Fotografenglück, dass ich dem Bauern mit dem Pferd gerade hier begegnet bin.


Auch in Podlasien sieht man nur noch ganz selten, dass Bauern Feldarbeit mit dem Pferd machen. Hier wird ein Feldstreifen umgepflügt, der zu schmal ist, um mit einem Trecker bearbeitet zu werden.




 





 


Sommer an einem Seitenarm der Narew mit Ciełuszki im Hintergrund










Viele schöne traditionelle Plätze und Orte warten an der oberen Narew darauf entdeckt zu werden.

Das letzte Bild dieser Serie zeigt das Dorf Koźliki am Südufer der Narew bei Mondaufgang.
(Auch in der vorausgegangenen Serie ist Koźliki auf dem abschließenden Bild zu sehen.)
Come and see!